Was ist der Unterschied? Wo zwischen? Ich darf Ihnen nicht helfen, erwiderte der Moderator.
Dann aber doch: Was ist der Unterschied zwischen einer Provision und einem Erfolgshonorar?
Gibt es überhaupt einen Unterschied? Ja, selbstverständlich! Die Provision ist das Erfolgshonorar auf den eigenen Erfolg. Das Erfolgshonorar im engeren Sinne steht jedoch für das Honorar auf den Erfolg eines anderen - ein Erfolg, den dieser, der Zahler des Erfolgshonorars, durch die Dienstleistung des Empfängers der Erfolgsvergütung erzielte.
Dazu ein Beispiel: Der Vermittler, der Anteile an einem Medien-, einem Film- oder einem Schiffsfonds unter die Leute brachte, belohnt seinen eigenen Erfolg mit einer Provision, viel-leicht 3%, manchmal 5, vielleicht aber auch 10 oder 15% der Anlagesumme des Beratenen. Das Fatale ist: Je schlechter das Anlageprodukt, desto höher die Provision, die erforderlich ist, damit sich der Vermittler daran macht, auch noch dieses – eigentlich nicht empfehlenswerte Produkt unter die Leute zu bringen. Wer schon sein Vertrauen bei der Kundschaft für die Zukunft verspielt, soll wenigstens fürstlich entlohnt werden.
Der Berater, der unter einer Erfolgsvergütung für den Kunden tätig ist, erhält sein Entgelt als Anteil am eingetretenen Kundenerfolg. Unter einem Verluste produzierenden Filmfonds fällt die Erfolgsbeteiligung gänzlich aus. Stattdessen sollte der Berater, damit er wirklich Glück und Schmerz des Kunden mitempfinden kann, sowohl am Gelingen als auch am Scheitern des Produkts prozentual beteiligt sein. Die Erfolgsvergütung erlangt somit nur dann einen positiven Wert, wenn auch der Anleger gewinnt. Verliert er, so verliert auch sein Ratgeber.
Natürlich wird dieser jetzt mit aller Macht versuchen, Ihnen nur solche Produkte zu empfehlen, die kaum eine Verlustgefahr bereithalten – umso besser!
Dem zuletzt aufgeführten Personenkreis dürfen Sie Ihr ungeschmälertes Vertrauen schenken. Leider ist diese Spezies vom Aussterben bedroht.
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